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Das Leben ist für mich Christus,

und das Sterben Gewinn.

Philipper 1,21

Am 03. März 2018 ist Irmgard gestorben.

Ihr kranker Körper ist tot und macht ihr keine Mühe mehr; doch sie selbst – ihre Persönlichkeit – lebt nun in der ewigen Herrlichkeit in der Gegenwart ihres geliebten Herrn und Erlösers Jesus Christus.

Unbegrenzte Haltbarkeit

(Aus dem Buch „Gott schenkt mir eine Rose“)  

Am 26. April 2001 endete mein gewohntes Leben. Nach einer Woche intensiver Untersuchungen lautete die Diagnose: ALS, unheilbare und rasch tödlich verlaufende Erkrankung. Plötzlich hatte ich noch eine Lebenserwartung von ungefähr zwei bis drei Jahren. Ich hatte ein Siechtum vor Augen: der Körper verliert allmählich alle Muskelfunktionen, man wird zum "Pflegefall", die Sprech- und Schluckmuskulatur wird 

zerstört, schließlich versagt die Atemmuskulatur. Ende.

In meinen Gedanken war ich bereits tot. Zwar spürte mein Körper zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel von den schrecklichen Dingen, die auf mich zukamen, aber mein Bewusstsein war damit getränkt. Langsam und schrittweise, im Laufe der nächsten Jahre, nahm die Krankheit Formen an. Doch Gott steuerte die Symptome: Sprechen und Schlucken blieben auf wunderbare Weise unversehrt, der allgemeine körperliche Verfall stoppte unerklärlich nach vier Jahren, die Atmung kann mit ausgeklügelter Technik künstlich aufrechterhalten werden - noch ist Gott nicht zu Ende mit mir. Man könnte meinen, Gott habe mir ein "neues Leben" geschenkt!

Dieses Leben allerdings ist so neu gar nicht, wie es auf den ersten Blick erscheint. Selbst wenn mein körperlicher Tod trotz Krankheit vielleicht doch noch nicht unmittelbar bevorsteht, ändert es doch nichts an meiner Sterblichkeit. Jedes irdische Leben hat nur eine „begrenzte Haltbarkeit“! Um aus dieser Gesetzmäßigkeit auszubrechen braucht man ein wirklich neues, ewiges Leben!

Zum Jahreswechsel 1989/90 endete mein altes Leben. Nach einigen Jahren der zögernden Suche nach Gott hörte ich in einer Gemeinde zum ersten Mal eine ernsthafte Auslegung des Wortes Gottes: die Erlösungstat des Herrn Jesus Christus und die Notwendigkeit der Umkehr zu ihm blinkten auf einmal in aller Deutlichkeit auf. Gott ist mir lange Zeit auf unaufdringliche Weise nachgegangen. Ich habe nicht voller Verzweiflung nach ihm gesucht - aber er hat mich gefunden! Ich habe mich wenig nach ihm gesehnt - doch er hat mich in seiner Liebe immer wieder auf sich aufmerksam gemacht! Sein Geschenk für mich überwältigte mich: ich bekam mit der Bekehrung das ewige Leben! Plötzlich hatte ich eine "unendliche" Lebenserwartung bei Gott, weit über mein Leben auf dieser Erde hinaus! Welch ein Privileg – bedenkt man die Alternative: eine ewig dauernde Existenz fern von Gott. Paulus fasst die Auswirkungen seines neuen Lebens in seinem Brief an die Galater in beeindruckende Worte: „Nicht mehr ich bin es, der lebt, nein, Christus lebt in mir. Und solange ich noch dieses irdische Leben habe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mir seine Liebe erwiesen und sich selbst für mich hingegeben hat“ (Galater 2,20).
In meinen Gedanken hatte ich das ewige Leben bereits in mir. Zwar spürte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel von den wunderbaren Dingen, die auf mich zukommen, aber mein Herz war voll davon. Langsam und schrittweise und häufig unbemerkt nahm das neue Leben in meinem Alltag Formen an – unabhängig von meinem körperlichen Zustand. Mit dem Bewusstsein meines neuen Lebens konnte ich den Schock, den mir die „lebensverkürzende“ Krankheit versetzte, verkraften.
„Wenn jemand zu Christus gehört, ist er eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen; etwas ganz Neues hat begonnen!“ (2. Korinther 5,17) Ich blicke in den winterlichen Garten und sehe nur Verfall – „das Alte ist vergangen“. Kahle Äste, schwarze Zweige recken sich scheinbar tot in den blassen Himmel. Keine Blüte, kein Blatt erinnert an das pulsierende Leben und das verschwenderische Wachstum des letzten Sommers. Aber der Garten ist nicht tot, die scheinbar abgestorbenen Pflanzen tragen das neue Leben schon in sich! Gott hat seine „neue Schöpfung“, völlig neue (und nicht bloß erneuerte!) Blätter und Blüten und Früchte, schon im Verborgenen angelegt. Je mehr Sonnenschein und Wärme die Pflanzen umgibt, desto deutlicher drängt das neue Leben aus der Finsternis hinaus ins Licht. Wenn der Frühling endlich da ist, wird es unübersehbar: etwas ganz Neues hat begonnen!

Ist diese Abbildung im „Bilderbuch Gottes“, der Natur, nicht ermutigend? ER schenkt wirklich neues Leben. Lassen Sie sich beschenken!

Ich freue mich über Ihren Besuch!

Auf dieser Seite finden Sie Informationen über

- meinen Glauben an Jesus Christus, das Fundament meines Lebens,

- meine Bücher,

- meine Krankheit ALS - und wie Gott meine Krankheit zum Segen werden lässt.

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